Brigitte Yoshiko Pruchnow ist eine deutsch-japanische Künstlerin, die ihre Vorbilder sowohl im westlichen modernen Realismus als auch in der traditionellen asiatischen Tuschemalerei findet.
Der erste fotorealistische Eindruck von Licht auf unterschiedlichen Oberflächen löst sich bei näherer Betrachtung in rein malerische Strukturen auf. Formen und Farben erscheinen teilweise verfremdet und schärfen die Wahrnehmung des Betrachters für das Licht. Spiegelnde Oberflächen, wie Wasser, Glas, Metall sind dafür besonders geeignete Motive. Sie arbeitet auch gern mit Rohleinen, Modelliermasse als Malgrund, Stoffapplikationen und Stickerei um unterschiedliche Oberflächenstrukturen optisch und haptisch erfahrbar zu machen. Das Trompe l’Oeil Phänomen, das es als Tradition schon seit dem Barock gibt, interessiert sie dabei besonders. Hintergrund dazu sind neben dem Spiel mit Materialität Fragen danach, wie wir Welt wahrnehmen und konstituieren. Licht ist eine nicht fassbare Entität, nur wenn es auf etwas trifft und reflektiert wird, wird es sichtbar. In diesem Sinn sind wir auch nur Projektionsflächen oder Reflektoren dessen, was uns umgibt oder umhüllt. Auf emotionaler Ebene schärft die Künstlerin das Bewusstsein für die unweigerliche Flüchtigkeit des Lebens und die Fähigkeit, in dieser Flüchtigkeit eine zerbrechliche Schönheit zu erkennen. Daher stammt der Titel der Ausstellung „Shine And Fade“.
Dass die Künstlerin ursprünglich als Filmemacherin arbeitete, macht sie in ihren Perspektiven deutlich. sie wählt häufig Anschnitte oder Momentaufnahmen bewegter Motive.
Sie hat in München Japanologie, Philosophie und Kunstgeschichte sowie Regie an der Hochschule für Fernsehen und Film studiert. Ihre Bilder wurden europaweit, aber auch in den USA, Japan und Südkorea in Galerien und auf Kunstmessen ausgestellt. Sie arbeitete u.a. auch als Comiczeichnerin und Filmregisseurin.