TRACES OF SOLITUDE

Traces of Solitude

In ihren neuen Arbeiten folgt Brigitte Yoshiko Pruchnow den feinen Spuren des Alleinseins. Ihre Malerei hält jene Momente fest, in denen die Zeit langsamer wird und sich ein innerer Raum öffnet. Zwischen Licht und Schatten entstehen Bilder von stiller Intensität, die den Betrachter einladen, den leisen Bewegungen des Rückzugs zu folgen. Jede Leinwand wird zu einer Spurensuche – nach innerer Weite, nach Ruhe, nach dem zarten Aufscheinen eines anderen Blicks auf die Welt.

Die Werkreihen von B. Yoshiko Pruchnow mögen auf den ersten Blick unterschiedlich erscheinen: Erdig-gedämpfte Stillleben und Rückenporträts, vibrierende, neonfarbige Blautöne in den Unterwasserbildern und farbintensive Tokio-Motive in der leuchtenden Metropole. Doch allen Serien gemein ist ein Moment des Innehaltens und Sammelns – der rote Faden in Pruchnows Werk.

In den Stillleben zum Beispiel oder in den Rückenportraits der jungen Protagonistinnen verschmelzen Ruhe und Zurückgezogenheit zu konzentrierten Seinszuständen. Die Unterwasser-Szenen ziehen den Atem zurück, die Augen der Schwimmerinnen schließen sich, um die Einsamkeit zu genießen. Oft wird die Perspektive gezielt gewählt – Rückenansicht oder Vogelperspektive – damit die inneren Räume der Figuren im Vordergrund stehen und Beobachtung zugleich schützt.

Die Bilder laden ein, innezuhalten, zu sammeln, zu reflektieren: Wie begegnen wir der Welt? Wo enden unser Blick und unsere Berührungen, und wo beginnen sie bei anderen?


Enquiry